50 Jahre duales Studium: Akademische Jahresfeier an der DHBW Mosbach

Unter dem Motto „50 Jahre DHBW“ fand die Akademische Jahresfeier 2024 der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach im Audimax statt. Die Veranstaltung markierte ein besonderes Jubiläum und stand ganz im Zeichen des dualen Studiums, das Theorie und Praxis auf einzigartige Weise verbindet. Zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik nahmen an der Feier teil.

Den Auftakt der Veranstaltung bildete Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, Rektorin der DHBW Mosbach. In ihrer Eröffnungsrede betonte sie die Bedeutung dieses besonderen Jubiläums und stellte den Erfolg des dualen Studienmodells heraus, das die Hochschule seit 50 Jahren prägt. „Die DHBW Mosbach steht für die Verbindung von Theorie und Praxis – ein Erfolgsrezept, das uns seit Jahrzehnten auszeichnet“, erklärte sie. Besonders wichtig sei ihr, dass die Hochschule sich den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen stelle. „Querschnittsthemen wie Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Internationalisierung, Diversity und Nachhaltigkeit müssen fest in unsere Lehre integriert werden“, so Jeck-Schlottmann weiter. Sie sehe es als Pflicht der DHBW, als Transferhochschule mit enger Anbindung an die Wirtschaft, einen Beitrag zur Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft zu leisten. Den Abend moderierten Prof. Dr. Elke Heizmann, Dekanin der Fakultät Wirtschaft, und Prof. Dr. Max Mühlhäuser, Dekan der Fakultät Technik. Die beiden führten die Gäste charmant und kompetent durch das Programm und sorgten für eine abwechslungsreiche Veranstaltung.

Gerhard Lauth, Geschäftsführer der Stiftung Pro DHBW Mosbach, blickte in seiner Rede auf ein erfolgreiches Jahr gemeinsamer Projekte zurück: Ein neuer Jahrgang im Studienkolleg, zwei Kanus im Rennen bei der Betonkanuregatta. „Besonders stolz bin ich auf die Einrichtung neuer Begegnungsräume in Mosbach und Bad Mergentheim. Diese Räume sollen den Studierenden Platz für Diskussionen und Austausch bieten. Als Ausblick präsentierte er dem Publikum die gemeinsame Vision zu einem neuen Zuhause fürs Baukompetenzzentrum. 

Prof. Dr. Martina Klärle, Präsidentin der DHBW, unterstrich in ihrer Rede den Stolz der Hochschule, auf 50 Jahre duales Studium zurückblicken zu können. „Unsere dualen Studiengänge stehen für höchste Qualität und praxisnahe Ausbildung. Sie verbinden die Bedürfnisse unserer Dualen Partner mit den individuellen Zielen unserer Studierenden“, sagte Klärle. Sie betonte, dass die DHBW in den vergangenen fünf Jahrzehnten mehr als 200.000 Absolventinnen und Absolventen hervorgebracht habe, die in verschiedenen Branchen tätig seien. „Unsere Studierenden sind nicht nur Fachkräfte, sie sind auch Visionärinnen und Visionäre, die mit ihrem Engagement und Wissen die Zukunft gestalten“, erklärte sie weiter. 

Innovationsregion Baden-Württemberg

Dr. Danyal Bayaz, Finanzminister Baden-Württembergs, hielt den Festvortrag unter dem Titel „Ethik, Demokratie, Marktwirtschaft – Welchen Beitrag kann die Finanzpolitik leisten?“. In seiner Rede sprach Bayaz über die Bedeutung der Finanzpolitik in modernen Demokratien. Er betonte, dass bestehende Rücklagen in nachhaltige Alternativen umgeschichtet werden müssten, um den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Das Land Baden-Württemberg habe daher seine Anlagen gesichtet und schichte nun um. Baden-Württemberg werde international als eine Innovationsregion wahrgenommen, stehe aber dabei immer in hartem Wettbewerb. „Bildung ist eines der wichtigsten Instrumente für die digitale und ökologische Transformation“, erklärte er. Die DHBW sei damit ein wertvoller Partner der Wirtschaft – und das seit einem halben Jahrhundert. 

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Auszeichnung der DHBW Mosbach als erste „Fair Trade University“ innerhalb der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Manfred Holz, Ehrenbotschafter der Initiative Fairtrade Deutschland, überreichte die Urkunde und lobte das Engagement der Hochschule, den fairen Handel in den Hochschulalltag zu integrieren und ein Bewusstsein für verantwortungsvollen Konsum zu schaffen. Besonders stolz zeigte sich auch Martina Klärle: „Diese Auszeichnung ist ein weiterer Beweis für unser Engagement für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft.“

Ehrung der Preisträgerinnen und Preisträger

Ein besonderer Moment der Feier war die Verleihung des Wirtschafts- und Ethikpreises der Stiftung der Familie Wahl. Prof. Dr. Karl Albert Strecker, langjähriges Jurymitglied, lobte die fünf Preisträgerinnen und Preisträger für ihre herausragenden Arbeiten, die eindrucksvoll gezeigt hätten, wie ethisches Handeln und wirtschaftlicher Erfolg miteinander verbunden werden könnten. Leni Keller überzeugte mit ihren Erkenntnissen zur nachhaltigen Abfallbehandlung, während Julia Hansemann sich mit nachhaltigem Produktdesign und der Cradle-to-Cradle-Zertifizierung auseinandersetzte. Jonas Bloching analysierte Stakeholder-Berichte zu Nachhaltigkeit, und Bianca Gaiser untersuchte die Nachhaltigkeit am Point of Sale im internationalen Handel. Lisa Trojer befasste sich mit ethischen Fragen rund um den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Unternehmenspraxis.

Auch die Gewinner der internationalen PERI-Baubetriebsübung, Marc Petersmann, Julian Mayer, Martin Rupp und Vincent Miola, wurden geehrt und erhielten ein kleines Andenken an ihre Zeit an der Hochschule. 

Ehrung der Doktoranden

Zusätzlich wurden zwei herausragende Promovierte für ihre zukunftsweisenden Forschungsarbeiten ausgezeichnet. Das Besondere: Beide hatten ihre akademische Laufbahn an der DHBW Mosbach begonnen und waren für die Promotion in Kooperation mit einer anderen Hochschule hierher zurückgekehrt. Dr. Sven Langenecker wurde für seine Arbeit zu Data Lakes geehrt. Seine Forschung bietet wichtige Ansätze zur Nutzung großer Datenmengen in Unternehmen. Heiko Fischer hatte zu Digital Sales Strategien promoviert. Er nahm insbesondere die Rolle der Mitarbeiter*innen im Transformationsprozess in den Blick.