Den Gipfel erreicht
Hochschule verabschiedet Absolventinnen und Absolventen
Nach drei Jahren Studium haben sie ihren Abschluss in der Tasche und sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt: Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach feierte und verabschiedete ihre Absolventinnen und Absolventen. Sie alle gehen mit viel Wissen und Praxiserfahrung, mit einem Arbeitsvertrag oder einem weiterführenden Studium – und manche sogar mit dem Partner fürs Leben.
„Wir sind unglaublich stolz auf Sie“, begrüßte Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann die Absolventinnen und Absolventen. Der Jahrgang, der nun verabschiedet wurde, begann sein Studium im Corona-Jahr 2020. Große Unsicherheit, virtuelle Vorlesungen, viel Lernen und Lehren aus der Distanz prägten den Studienalltag, zur Normalität kam man erst einige Semester später. „Sie haben Ihren Abschluss gemacht. TROTZ Corona. Und WEGEN Corona haben Sie mehr gelernt als viele Studierende vor Ihnen. Sie haben Selbstorganisation zeigen müssen, haben Selbstdisziplin, Selbstmotivation und vor allem die Fähigkeit zu eigenständigem Lernen bewiesen.“ Sie sollten sich diese Superkompetenz der Zukunft, die Fähigkeit zu Lernen, für das spätere Berufsleben bewahren, so die Rektorin, ebenso wie die „Lust auf Leistung“, die den Beruf erst zur Berufung macht.
758 Studierende haben in diesem Jahr am Campus Mosbach erfolgreich ihren Abschluss gemacht, 158 am Campus Bad Mergentheim. Erstmals nach zwei Jahren virtueller Abschiedsfeiern und einer Zeugnisübergabe ohne Gäste durften auch wieder Familien, Eltern, Wegbegleiterinnen und -begleiter die Graduierten begleiten. An zwei Tagen und in mehreren Durchläufen verabschiedeten Hochschulleitung, Stadt und Region sowie Festredner ihre Schützlinge in der Alten Mälzerei. Dekanin Prof. Dr. Elke Heizmann verglich den Studienabschluss mit dem Gewinn in einer Drei-Jahres-Bilanz. Hochschulreife, Beharrlichkeit, Engagement und die aufgewendete Zeit seien darin das Eigenkapital, die Unterstützung durch Familie, den Dualen Partner, die Dozierenden und auch Lerngemeinschaften das Fremdkapital, mit dem im Studium Kenntnisse und Kompetenzen als Vermögen aufgebaut werden können.
„Warum steigen Menschen auf Berge?“, fragte Dr. Björn-Christian Kleih, Erster Landesbeamter des Neckar-Odenwald-Kreises,die Zuschauer und skizzierte Motivation und Antrieb für Leistungen. „Aber dennoch, wenn wir den Gipfel erreichen, sehen wir manchmal: Was wir für den Gipfel hielten, ist oftmals nur ein erster Schritt auf dem Weg zum nächsten Gipfel.“ Zwei, die diesen Gipfel nun erreicht haben, sind Maike Gößling und Hendrik Heiß. Beide studierten Bauingenieurwesen, beide sind beim Dualen Partner Goldbeck, allerdings in unterschiedlichen Niederlassungen jeweils nah der ursprünglichen Heimat. „Wir haben uns in Mosbach getroffen, durch das Studium kennengelernt, und dann hat es geknistert“, berichtet Hendrik Heiß und erzählt, dass sie seit drei Jahren nicht nur Kommilitonen, sondern ein Paar sind. „Durch das duale Studium haben wir deutlich mehr Praxiserfahrung als Uni-Absolventen“, resümiert Maike Gößling. Das hilft nicht nur beim Berufseinstieg, sondern auch beim Master, für den sich beide entschieden haben. Dem Dualen Partner bleiben sie trotzdem treu, nun vorerst als Werkstudierende.
Für besonderes Engagement über das Studium hinaus wurde Max Hardtke geehrt, der Studierendensprecher war und das Gesicht seiner Hochschule mit vielen Projekten geprägt hat, beispielsweise mit der App der Studierendenvertretung oder den Hygieneprodukt-Spendern am Campus. Auch andere Absolventinnen und Absolventen wurden ausgezeichnet. Moritz Fischer und Tobias Neumann erhielten eine Ehrung für herausragende Leistungen in Theorie bzw. Praxis im Studiengang BWL-Handel-Branchenhandel Bau, Haustechnik, Elektro. Tobias Neumann erhält zudem auch den Förderpreis Handel der Wolfgang Wirichs Stiftung.
Benjamin Domin, Bereichsleiter für Aus- und Weiterbildung bei Norma, verabschiedete die Absolventinnen und Absolventen mit einem Buchtipp: Das unendliche Spiel von Simon Sinek. Nicht aufs Gewinnen oder Verlieren käme es an, sondern immer im Spiel zu bleiben, befand er. Und beschrieb, dass Menschen beim Geben und Nehmen immer erwarten, einen passenden Gegenwert zu bekommen, also 50 Prozent zu geben und 50 Prozent zu bekommen. „Geben Sie 51 Prozent, denn damit verändern Sie so viel!“