Feierlich ins Berufsleben entlassen
DHBW-Campus Bad Mergentheim verabschiedet Studierende
Ein Moment für einen Rückblick, für die Würdigung des Erreichten, und gleichzeitig eine Gelegenheit zur Ermutigung für den weiteren Lebensweg: Die Graduierungsfeier des Campus Bad Mergentheim der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach war offizieller Abschied und Beginn eines neuen Kapitels im Leben der Absolventinnen und Absolventen.
„Sie haben Ihren Abschluss in unruhigen Zeiten gemacht, unter ständig wechselnden Rahmenbedingungen“, so Rektorin Prof. Dr. Gabi Jeck-Schlottmann, die den erkrankten Campusleiter Prof. Dr. Seon-Su Kim vertrat. „Gerade zu Beginn mussten Sie sich zu Hause selbst organisieren, viel mehr Eigenverantwortung tragen als vorige Jahrgänge.“ Doch diese Fähigkeit selbständig zu lernen, befand die Professorin, sei in der heutigen schnelllebigen Zeit eine Superkompetenz und stark nachgefragt. „Wir sind sehr stolz auf Sie!“ 158 Absolventinnen und Absolventen, ihre Familien, Freunde und Partnerunternehmen fanden sich zur Feierstunde erstmalig in der Tauberphilharmonie in Weikersheim zusammen. Rund ein Drittel von ihnen studierte BWL-International Business, die übrigen BWL-Digital Business Management, BWL-Gesundheitsmanagement, Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen. Nicht körperlich anwesend, wohl aber in den Herzen ihres Kurses vertreten, waren die neun kolumbianischen Absolventinnen und Absolventen des Doppelabschlussprogramms. Insgesamt haben an der DHBW Mosbach in diesem Jahr über 900 Studierende erfolgreich ihr Studium beendet.
„Wer nicht fragt, bleibt dumm“, sang und summte bereits kurze Zeit später der Festsaal gemeinsam mit Festrednerin Dr. Sonja Fleischer, Personalleiterin der ebm-papst Gruppe. Sie entführte ihre Zuhörerinnen und Zuhörer in die Sesamstraße und ermutigte mit Zitaten der Puppen zu Neugierde, Kontaktpflege, Leidenschaft und Authentizität. „Der frühe Vogel fängt den Wurm. Aber Keks schmecken besser als Wurm. Also schlafe ich aus“, warb Fleischer mit einem Krümelmonster-Zitat für Flexibilität und Leidenschaft für die Arbeit.
„Houston, wir haben ein Problem“, übernahmen Laura Schiffner und Maximilian Weis, Absolventin und Absolvent des Studiengangs International Business, und nahmen das Publikum mit auf einen Flug durch ihr Studium. Das Problem: Corona. Denn die Absolventinnen und Absolventen dieses Abschlussjahres begannen ihr Studium vor drei Jahren. Ihr erstes Semester startete kurz vor der zweiten Corona-Welle im Herbst 2020. Da gab es zunächst einige Präsenzveranstaltungen am Campus – „Kursfotos mit einem Meter Abstand“ und „Ersti-Party als Videokonferenz“ – und bald schon wieder virtuelle Lehre, Online-Gruppenarbeiten und später beim Partnerunternehmen zumeist Homeoffice. „Wir freuen uns, dass es danach langsam zurück zur Normalität ging.“
„Keine Selbstverständlichkeit“ sei es, so Prorektorin Prof. Dr. Elke Heizmann, dass ein Oberbürgermeister und ein Landtagsabgeordneter bei einer Graduierungsfeier dabei sind. OB Udo Glatthaar betonte die Wichtigkeit des Campus für den ländlichen Raum und das „Herzblut der Region für das duale Studium“. Auch MdL Prof. Dr. Wolfgang Reinhart wünschte den Absolventinnen und Absolventen Erfolg bei der Arbeit und vor allem Freude in den Berufen – „die heute zum Teil ja noch nicht mal erfunden sind“.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Übergabe der Abschlusszeugnisse an jeden Einzelnen, moderiert von Prorektor Prof. Dr. Max Mühlhäuser, gefolgt vom traditionellen, mal zaghaften, mal beherzten Wurf des Graduierungshutes. Zudem ehrte er die Preisträgerinnen und Preisträger des Wirtschaft- und Ethikpreises. Eine besondere Auszeichnung und viel Applaus erhielten zudem Mitglieder der Studierendenvertretung: die Campussprecherin Eileen Blümel, ihre Stellvertreterin Joy Schneider und die Bereichssprecherinnen für Wirtschaft Caroline Kröffges und Laura Weber.