Lieber GLEICHberechtigt als später
DHBW-weite Aktion zum Weltfrauentag
Im Rahmen der UN-Aktion EmbraceEquity beteiligen sich Beschäftigte aller Standorte der DHBW an einer hochschulweiten Aktion anlässlich des Internationalen Frauentags. Mit dem Slogan „Lieber GLEICHberechtigt als später“ machen sie auf ein Herzensanliegen der Hochschule aufmerksam.
„Geschlechtergerechtigkeit kann nur funktionieren, wenn wir sie ganzheitlich angehen und das passt nach Baden-Württemberg und zu uns als Transferhochschule“, betont DHBW Präsidentin Prof. Dr. Martina Klärle. „Indem wir unsere Kräfte bündeln, können wir als Hochschule gemeinsam mit unseren 9.000 Dualen Partnern den Schlussspurt für die Gleichstellung aller Geschlechter meistern. Als Präsidentin habe ich die ganzheitliche Gleichberechtigung lieber heute und nicht morgen zur Chefsache gemacht. Symbolisch hierfür tragen am heutigen Weltfrauentag viele Menschen an unserer Hochschule die Botschaft: Lieber GLEICHberechtigt als SPÄTER! Ich freue mich über jeden Beitrag.“
„Es geht um die Potentiale der Menschen in all ihrer Vielfalt“, sagt Prof. Dr. Beate Blank, amtierende Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der DHBW. Gemeinsam mit der Beauftragten für Chancengleichheit, Ulrike Hettich-Wittmann, setzt sie sich für Gleichstellungsfragen an der größten Hochschule des Landes mit 33.000 Studierenden und 2.500 Mitarbeitenden ein. In ihrer Funktion möchten sie Denkanstöße geben und dazu aufrufen, die Geschlechtergerechtigkeit als Gemeinschaftsaufgabe zu verstehen und Synergien zu schaffen.
Frauen für den Job als Professorin begeistern
Prof. Dr. Marthe Kaufholz, Örtliche Gleichstellungsbeauftragte der DHBW Mosbach, sagt: „Ein konkretes Ziel der Gleichstellung der DHBW ist die Erhöhung der Anzahl exzellenter Professorinnen. Obwohl seit 100 Jahren Frauen in Deutschland Professorinnen werden dürfen, sind wir leider noch sehr weit weg von einer paritätischen Besetzung. In Mosbach beträgt der Anteil der Frauen im Kollegium nur 17 Prozent – Tendenz langfristig fallend. Bei den Neubesetzungen der Stellen – vor allem im Bereich Technik – bewerben sich fast nur Männer. Und einige Professorinnen an der DHBW Mosbach werden in den nächsten Jahren in Ruhestand gehen.“
Um dem entgegenzusteuern, sei seit einigen Jahren das „Active Recruitment“ gesetzlich vorgeschrieben. Das bedeute, dass Professorinnen und Professoren verpflichtet sind, aktiv Frauen zu suchen und für den „Traumjob Professorin“ zu begeistern. „Aber diese Frauen zu finden, erweist sich als schwierig – da im Verlauf der akademischen Ausbildung immer mehr von ihnen der Wissenschaft und Lehre den Rücken zukehren. An der DHBW Mosbach versuchen wir dem entgegenzusteuern, indem wir junge Talente suchen und auf dem Weg zur Professur unterstützen.“
Weshalb bemühen sich so wenige Frauen? „Dazu könnte man einen ganzen Artikel schreiben – das ist vielschichtig.“ Als Beispiele nennt die Gleichstellungsbeauftragte fehlende Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Stereotype, dass Frauen angeblich nicht in Führungspositionen gehören, die Wettbewerbssituation, die in der Wissenschaft herrscht, die Unattraktivität der Arbeitsstellen aufgrund des Wissenschaftsarbeitszeitgesetzes, Unwissenheit oder ein falsches Bild vom Beruf Professorin oder dem Beamtentum. Auch „Unconscious Bias“ in Förderungs- oder Berufungsverfahren, also sich unbewusst zu fragen: Bekommt die Frau das hin?, sowie fehlende Vorbilder würden eine Rolle spielen. Was dagegen tun? „Aufklären, Vorbild sein, sichtbar sein – immer und immer wieder.“
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