4 Monate Studieren im Land des Lächelns
Sawasdee ka mein Name ist Kerstin und ich studiere Wirtschaftsingenierwesen – internationales technisches Vertriebsmanagement dual an der Dualen Hochschule Baden Württemberg in Bad Mergentheim in Zusammenarbeit mit der Wirthwein AG in Creglingen.
Schon als ich mich für dieses Studium beworben habe, war für mich klar, dass ich ein Auslandssemester machen möchte. Einerseits wegen der internationalen Ausrichtung meines Studiengangs und um mein Englisch zu verbessern, aber auch aus persönlichen Gründen. Ich wollte sehen wie das Leben und Studieren in einem anderen Land ist. Vorzugsweise in einer Kultur die viele Unterschiede zur deutschen Lebensweise aufweist.
So bin ich in Thailand gelandet. Im Moment studiere ich dort an der Mahidol University – International College in Bangkok. Es war schon eine große Umstellung auf einmal alle Vorlesungen auf Englisch zu hören. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ist das jetzt aber kein Problem mehr und alle Dozenten, hier Ajarn genannt, sind sehr hilfsbereit und erklären den Stoff auch mehrmals, wenn man nicht alles auf Anhieb versteht. Außerdem ist es super interessant Fächer wie Logistik und Marketing aus der Perspektive einer anderen Kultur zu lernen. Die Fakten bleiben gleich, aber die Beispiele zeigen, wie sehr sich der Alltag, die Herangehensweise und die Sicht der Dinge von unseren in Deutschland unterscheiden kann.
Leider habe ich durch die Corona Pandemie alle meine Kurse online. Da hier aber viel über Gruppenarbeiten und -projekte läuft, kam ich trotzdem mit ein paar meiner Kommilitonen ins Gespräch. Auch in meinem Wohnheim habe ich viele internationale Studenten kennen gelernt und Freundschaften geknüpft, welche über mein Auslandssemester hinaus bestehen werden.
Wir essen zum Beispiel jeden Tag zusammen in einem Market in der Nähe des Wohnheims, da es hier in Thailand eher unüblich ist zu kochen. Viele möblierte Apartments kommen sogar ohne Küche, nur mit einem Kühlschrank, einem Wasserkocher und manchmal mit einer Mikrowelle. Lebensmittel zum Kochen sind oft teurer als Essen zu gehen. Kleine Restaurants und hauptsächlich Straßenstände und Food markets (meist ein überdachter Platz mit mehreren kleinen Essensständen und ein paar Tischen) findet man deswegen an jeder Ecke. Auch hier musste man sich erst einmal zurechtfinden, da gerade an den kleinen Ständen kaum Einer Englisch spricht und auch die Karte nur auf Thai existiert. Mit Händen, Füßen, Bildern und einer Übersetzer App lässt sich aber auch dieses Problem lösen und bisher hat sich jeder den ich getroffen habe große Mühe gegeben mich zu verstehen oder mir weiter zu helfen. Belohnt wird man dann mit einem sehr leckeren authentischen Thai Essen zum kleinen Preis. Als Europäer sollte man aber erstmal „no spicy“ bestellen, bis man sich an die Schärfe gewöhnt hat. Denn selbst das ist noch schärfer als fast alles was man in Deutschland bekommt.
Auch wenn es sehr Schade ist, dass ich durch Corona das normale Campusleben nicht mitbekomme, hat es auch Vorteile alle Vorlesungen online zu haben. So macht es keinen Unterschied, ob man dabei in seinem Zimmer in Bangkok oder am Stand auf einer Insel sitzt. Das habe ich dank des Stipendiums der Christian Bürkert Stiftung auch gut ausnutzen können. Seit meiner Ankunft hier war ich schon im Norden in Chiang Mai, im Osten von Thailand auf der Insel Koh Chang, im Westen in Krabi, habe Freunde in Süd Korea besucht und diesen Beitrag schreibe ich am Gate im Don Mueang Airport in Bangkok, während ich auf meinen Flug nach Koh Samui warte. Dort auf den Inseln werde ich meine letzten 3 Wochen hier in Thailand verbringen und freue mich schon sehr auf einen entspannten Abschluss am Meer.
Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass ich so froh und dankbar für die Möglichkeit bin hier zu studieren. Thailand ist ein wunderschönes Land mit reicher Kultur und sehr freundlichen Menschen.