Das etwas andere Auslandssemester
Hallo zusammen,
mein Name ist Benjamin Hettrich und ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen (ITP) an der DHBW Mosbach. Im Rahmen meines Studiums durfte ich in meinem letzten Studienjahr an einem Austauschprogramm der DHBW und der University of South Wales teilnehmen.
Von Anfang des Studiums war mir klar, dass ich die Gelegenheit nutzen möchte ins Ausland zu gehen, um nicht nur interkulturelle Kompetenzen zu sammeln, sondern auch meine eingerosteten Englischkenntnisse aufzufrischen. Obwohl das Auslandsjahr schon lange geplant und vorhergesehen war, war bis zuletzt unklar in welcher Form es stattfinden würde, da mal eben eine Pandemie meine Pläne durchkreuzt hatte. Wie auch immer, trotz der Ungewissheit ging es im Sommer 2020 mit dem Bewerbungsschreiben und der Organisation los. Nach dem ich die Zusage bekommen habe kam zeitnah dann leider auch die Gewissheit, dass zumindest der erste Teil des Terms sicher online stattfinden wird. Trotz dieser Ernüchterung habe ich mich entschlossen Mitte September nach Cardiff in unsere Wohnung, die ich mit zwei Kommilitonen angemietet hatte, zu reisen. In der ersten Woche hat die „International Welcome Week“ stattgefunden, in der ich auch schon erste Studenten kennen lernen durfte und ein abwechslungsreiches Programm geboten wurde – nur leider alles online. In der zweiten Woche haben dann die Vorlesungen begonnen. Trotz des Online-Unterrichts waren diese sehr gut organisiert und waren auch echt interessant, nur liegt der selbst zu erarbeitende Anteil des Stoffes weit höher als dies in Deutschland der Fall ist. Mit der Sprache bin ich überaus gut zurechtgekommen und hatte eigentlich nie großartige Probleme. In den ersten Wochen konnte ich dann auch etwas die Stadt erkunden. Cardiff ist wirklich eine liebenswerte und facettenreiche Stadt die auch durch die vielen Studenten, sehr viel zu bieten hat. Leider wurde aufgrund der hohen täglichen Infektionen Ende Oktober ein zweiwöchiger nationaler Lockdown ausgerufen. Kurzfristig habe ich daher meine Koffer gepackt und bin kurzerhand wieder zurück nach Deutschland geflogen – die anschließende Quarantäne konnte ich immerhin produktiv für Hausarbeiten nutzen. Die Vorlesungen konnte ich problemlos weiterhin von Deutschland aus besuchen und dahingehend hatte es überhaupt keine Probleme gegeben. Aus dem Zweiwochen-Lockdown wurde, wie wir alle wissen, ein langer Winter, der den Plan nach Weihnachten wieder zurückzukehren aufgrund der britischen Virusmutante wiederum über Bord geworfen hatte.
Aufgrund der erfolgreichen Impfkampagne in GB war es mir aber möglich Anfang März endlich wieder zurückzukehren. Voller Motivation, mein restliches Auslandssemester noch ein Stück weit zu genießen, habe ich die Reise angetreten, diesmal mit dem Auto. Drei Grenzen und gefühlte zehn Kontrollen später war ich angekommen und durfte mal wieder in Quarantäne, die mir aber gelegen kam, da ich zu dieser Zeit viele Abgaben hatte. Mit dem Ende meiner Quarantäne kamen hier auch schon die ersten Lockerungen und ich konnte die ersten Ausflüge unternehmen. Wales ist ein wirklich ein wunderschönes Land mit vielen atemberaubenden Landschaften. In einer vorlesungsfreien Woche konnte ich sogar einmal in den Norden von Wales fahren und das Land dort etwas erkunden.Mit den weiteren Lockerungen konnte ich auch immer mehr Bekanntschaften knüpfen, die den Auslandsaufenthalt zumindest mehr nach einem Studentenleben anfühlen ließen, als das zu dem Zeitpunkt in Deutschland wahrscheinlich der Fall gewesen wäre.
Alles in allem bin ich froh den Schritt gewagt zu haben ins Ausland zu gehen, auch wenn es letztendlich alles ein bisschen anders gekommen ist als erhofft. Generell würde ich jedem der die Möglichkeit hat ein Auslandssemester zu machen, wärmstens empfehlen diese wahrzunehmen. Auch wenn es letztendlich ein finanzieller Mehraufwand ist, unterstützt einen das Auslandsamt der DHBW mit all ihren Möglichkeiten – Vielen Dank noch einmal an dieser Stelle.