Der Steuerberater als Wirtschaftsmediator

Mosbacher Professorin Elke Heizmann über die rechtlichen Rahmenbedingungen einer Doppelqualifikation

Steuerberater erwerben über ihre Mandantenkontakte umfassende Erfahrungen im Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen und Konflikten. Viele von ihnen bilden sich daher als Mediatoren fort, um ihr Geschäftsfeld zu erweitern oder ihre Mandanten besser betreuen zu können. Die Mosbacher Professorin Dr. Elke Heizmann befasst sich in ihrem neuen Buch „Der Steuerberater als Wirtschaftsmediator“ mit berufsrechtlichen Rahmenbedingungen, Interessenkollisionen und dem Rechtsdienstleistungsgesetz.

Konfliktsituationen, mit denen Steuerberater konfrontiert werden, können sich dabei sowohl aus dem beruflichen Feld der Mandanten ergeben – wie Unternehmensnachfolgen oder wirtschaftliche Auseinandersetzungen – oder aber dem privaten – Erbangelegenheiten oder Trennungen beispielsweise. In solchen Veränderungsprozessen ist der Berater nicht nur als Fachexperte gefragt, sondern auch als Vertrauensperson, Mittler oder Unterstützer.

Vor Aufnahme einer solchen Tätigkeit sollten Steuerberater jedoch ihre rechtliche Situation überprüfen, so Elke Heizmann. »Mediator« ist beispielsweise keine geschützte Berufsbezeichnung. Rechtsanwälte dürfen sich gemäß ihrer Berufsordnung als »Rechtsanwalt und Mediator« bezeichnen, eine vergleichbare Vorschrift gibt es zurzeit für Wirtschaftsprüfer und Steuerberater noch nicht.

Das Buch der Mosbacher Professorin und Steuerberaterin stellt deshalb umfassend dar, auf welchen Rechtsgrundlagen die Befugnis der Mediationstätigkeit von Steuerberatern beruht und welche Verpflichtungen sich aus ihrem Quellberuf »Steuerberater« ergeben. Die Autorin beantwortet die Frage, wie weit sich das Berufsrecht erstreckt und wie man mit Interessenkollisionen umgehen sollte, die sich aus der Doppelqualifikation als »Steuerberater-Mediator« oder der Mehrfachqualifikation als »Steuerberater-Wirtschaftsprüfer-Mediator« ergeben.

Heizmann analysiert die Rechtsprechung und zeigt auf, in welchen Spannungsfeldern noch Rechtsunsicherheit herrscht. Ergänzt werden ihre Ausführungen durch eigens entwickelte Prüfschemata und konkrete Beispiele. „Ich bin überzeugt, dass das Thema Mediation die Beratungsqualität von Steuerberatern erheblich steigern kann“, so die Professorin. „Anderseits eröffnet es neue Geschäftsfelder, mit dem eine Kanzlei auch in Zeiten von Digitalisierung und Automatisierung zukunftsfähig aufgestellt ist.“

Über die Autorin

Prof. Dr. Elke Heizmann leitet den Studiengang RSW-Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Unternehmensrechnung und Finanzen an der DHBW Mosbach. Neben Ihrer Qualifikation als Steuerberaterin ist sie zertifizierte Mediatorin und absolvierte das Masterstudium „Mediation und Konfliktmanagement“ (LL.M.) an der Universität Viadrina.

Über das Buch

Autorin: Prof. Dr. Elke Heizmann
Titel: Der Steuerberater als Wirtschaftsmediator. Berufsrechtliche Rahmenbedingungen, Interessenkollisionen, Rechtsdienstleistungsgesetz
ISBN: 978-3-7910-4364-7