Die ersten Tage in den USA

Hallo zusammen! Ich bin Anna Dickmann und studiere Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Internationales Technisches Projektmanagement im dritten Jahr an der DHBW Mosbach. Mein fünftes Semester habe ich an der University of California in Santa Barbara (kurz: UCSB) verbracht. Dieser Bericht spiegelt meine ersten Erfahrungen des Auslandsaufenthaltes wieder.

Ankunft + Urlaub

Meine Reise in die USA startete ich am Flughafen in Amsterdam (es lohnt sich die Flugpreise sorgfältig zu vergleichen). Angekommen am Flughafen in Chicago erwarteten mich einige Sicherheitsfragen, außerdem wurden Fotos gemacht etc. Zunächst besuchte ich meine Gastfamilie aus Schulzeiten bevor ich mich mit einer Kommilitonin eine Woche später in San Francisco traf. Zum Zeitpunkt der Buchung war uns noch nicht klar wie viel Zeit Vorlesungen und Nacharbeit einnehmen würden. Also planten wir sowohl vor, wie auch nach dem Semester Zeit zum Reisen ein. Von San Francisco machten wir einen kleinen Roadtrip entlang des Highway 1 (sehr empfehlenswert) bis nach Santa Barbara.

Wie sich hinterher herausstellte hatten wir in der ersten Woche noch keine Vorlesungen. So entschieden wir uns mit den insgesamt neun Studenten/Studentinnen aus Mosbach, die die Reise an die UCSB angetreten hatten, einen kurzen Trip in den Yosemite Nationalpark einzubauen.

Unterkunft in Isla Vista

Wie viele Studenten hatte ich eine Unterkunft in Isla Vista (unter Studenten auch bekannt als I.V.). I.V. liegt sehr zentral, die UCSB ist gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen und die Downtown-Area des kleinen Stadtteils befindet sich in unmittelbarer Nähe. Generell lohnt es sich ein Fahrrad anzuschaffen, da sogar der Uni Campus über ein eigenes Fahrradnetz verfügt. Es gibt verschiedene kleine Stores, aber auch bei Facebook oder Marketplace kann man gut fündig werden.

Ein Weiterer wichtiger Begriff ist DP (Kurzform für: Del Playa Drive). DP ist die Straße in Isla Vista direkt am Meer, auf welcher ein Großteil der Hauspartys stattfindet, hier ist niemals Ruhe.

Ein anderer von Studenten beliebter Ort ist Goleta. In diesem Wohngebiet ist es deutlich ruhiger, dafür ist man leider auch etwas weiter weg vom Geschehen. Dennoch kenne auch ich einige Studenten, die sich bewusst dafür entschieden haben, dort hinzuziehen und den weiteren Weg mit dem Fahrrad zu meistern.

Zusammen mit bereits erwähnter Kommilitonin aus Deutschland wohnte ich zur Untermiete in einem dreier Zimmer direkt auf DP. In der gesamten Unit wohnten insgesamt 11 Girls, bis auf zwei, alle zur Zwischenmiete. Es sollte einem bewusst sein, dass Ordnung und Sauberkeit in amerikanischen Studentenhäusern nicht mit der deutschen Vorstellung dessen vereinbar ist. Unsere Unit ist im Erdgeschoss, so dass auch ein kleiner Garten dazugehört, hier trafen wir uns oft zum Vortrinken, bevor es zu einer anderen Hausparty auf der Straße ging.

Zunächst war es für uns sehr erschreckend, da unser Zimmer zwar komplett ausgebaut war und wie ein normales Zimmer wirkte, es sich aber dennoch um eine Garage handelte. In Deutschland ist es kaum vorstellbar zu dritt eine Garage zu teilen und trotz alledem hohe Summen an Miete zu zahlen. Von unseren Freunden wurden wir zunächst belächelt, dass wir in einer Garage hausen würden. Hinterher stellte sich jedoch heraus, dass es kaum besser hätte sein können. Wir waren mitten im Geschehen und sehr zentral. Wenn wir unser Garagentor öffneten, konnten wir aus unserem Zimmer das Treiben beobachten. Ständig sind bekannte Gesichter vorbeigelaufen (manchmal zufällig, manchmal mit dem Wissen uns anzutreffen) und es wurde niemals langweilig. Aus der Erfahrung kann ich sagen, man sollte versuchen so viele neue Eindrücke und Erfahrungen wie möglich sammeln und sich auch auf solche absurden Ideen einlassen, denn am Ende ist die Zeit dort begrenzt. Für drei Monate ist es absolut aushaltbar niemals in Ruhe schlafen zu können.

Bei der Wohungssuche sollte sowieso nicht zu lange gezögert werden. Dort eine Unterkunft zu finden ist sehr, sehr schwer. Lage und Preis werden nach längerer Suche oft zweitrangig. Wir sind mit neun Studenten der DHBW Mosbach aus einem Kurs zusammen dorthin; drei hatten beim Abflug in Deutschland keine Ahnung wo sie unterkommen würden. Es empfiehlt sich frühzeitig mit der Suche anzufangen (ich empfehle via Facebook). Wer dennoch keine Unterkunft findet, kann sich bei Alex Clark (Ansprechpartner an der UCSB) melden, er versucht jedem zu helfen und hat es, soweit ich es mitbekommen habe, auch immer geschafft alle Studenten unterzubringen.

Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich während meines Auslandssemesters in Amerika sammeln konnte. Mein Dank gilt vorallem meinem Unternehmen und der DHBW, die mich insbesondere durch diese PROMOS-Förderung unterstützt hat.