Dualer Partner Award 2019: Preise für die Praxis
DHBW verleiht Preise für die besten Praxisphasen im dualen Studium. Unter den Preisträgern sind auch drei Duale Partner der DHBW Mosbach.
Praxisphasen in Unternehmen, sozialen und gesundheitsnahen Einrichtungen sind ein wichtiger Bestandteil des Studiums an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Studierende bestreiten die Hälfte ihres Studiums bei diesen Dualen Partnern, die selbst Mitglieder der Hochschule sind. Besonders gelungene Konzepte für die Praxisphasen im dualen Studium hat die DHBW in Kooperation mit den Arbeitgebern Baden-Württemberg nun zum zweiten Mal ausgezeichnet.
Die Preisverleihung fand am 28. November 2019 vor mehr als 200 Gästen im Beisein von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in den Räumlichkeiten der Arbeitgeber Baden-Württemberg in Stuttgart statt. Verliehen wurde der Duale Partner Award in insgesamt neun Kategorien aus den Bereichen Gesundheit, Sozialwesen, Technik und Wirtschaft. Ein Sonderpreis wurde für besondere Maßnahmen im Bereich der Internationalisierung vergeben. Eine Fachjury hatte zuvor aus mehr als 100 Einreichungen 33 Konzepte nominiert und schließlich neun Gewinner gekürt. Die Jury würdigte dabei besondere Maßnahmen zur Unterstützung des Studienbeginns, bei der Betreuung der Studierenden und der für das duale Studium besonders wichtigen Verzahnung von Theorie und Praxis. Drei der insgesamt neun Preise gingen an duale Partner der DHBW Mosbach.
Die Preisträger der DHBW Mosbach
In der Kategorie Gesundheit gewann das Universitätsklinikum Würzburg mit seinem Konzept: „1.000 Wege. Deine Entscheidung - das vielfältige Duale Studium am Universitätsklinikum Würzburg.“ Als eines der ältesten Universitätskliniken Deutschlands setzt das Universitätsklinikum Würzburg seit 2013 als Dualer Partner neue Maßstäbe bei der fortschreitenden Akademisierung der Gesundheitsberufe.
„Besonders Hervorzuheben sind aus Sicht der Jury die eng verzahnten Feeedback-Mechanismen zur Befähigung von Studierenden. Dank regelmäßiger Feedbackgespräche und bereichsübergreifender Präsentationen vor Führungskräften lernen die Studierenden von Anfang an, sich im Arbeitsalltag zurecht zu finden. In diesem Theorie-Praxis-Transfer bündeln sie den Erwerb von Softskills mit fachlicher Kompetenz.“
In der Kategorie Technik – bis 5.000 Mitarbeiter*innen gewann die Testo Industrial Services GmbH mit Ihrem Konzept: „Lernkonzept der Testo Industrial Services GmbH.“ Gegründet im Jahr 1999, hat sich die Testo Industrial Services GmbH zu einem der führenden Anbieter von messtechnischen Dienstleistungen in Deutschland entwickelt.
„Besonders an diesem Konzept ist ein strukturierter, regelmäßiger Studierenden-Stammtisch als Ideenwerkstatt und Kreativraum mit dem Ziel Teamwork, Kreativität und Kommunikation zu fördern, an dem auch Mitglieder der Managements mit Vorträgen Impulse liefern.“
Den Sonderpreis Internationales geht an die Würth Industrie Service GmbH & Co. KG mit ihrem Konzept: „Ausbildung. Mit Zukunft.“ Als Teil der Würth-Gruppe entwickelt das Unternehmen individuell zugeschnittene, logistische Beschaffungs- und Dienstleistungsmodule wie elektronische Regal- und Bestellsysteme, vollautomatisierte Kanban-Systeme sowie innovative Behälterlösungen. Die internationale Ausrichtung, welche ein wesentlicher Bestandteil des Dualen Studiums bei Würth Industrie Service ist, wird von der Jury als bemerkenswert hervorgehoben.
„Mit ihrem ganzheitlichen Konzept ermöglichen sie ihren Studierenden sowohl in den Praxis- als auch in den Theoriephasen Erfahrung in einem anderen Land zu sammeln. Für Studierende internationaler Studiengänge sind diese Einsätze systematisch integriert, mehrfach möglich und werden finanziell unterstützt.“
Ehrensenatoren der DHBW
Einen besonderen Höhepunkt des Abends bildete die Verleihung der Ehrensenatorenwürde der DHBW an ihren langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden, den Personalvorstand der Daimler AG, Wilfried Porth, sowie an das langjährige Präsidiumsmitglied Professor Matthias Landmesser, der in der Hochschulleitung die Perspektive der Dualen Partner vertreten hatte. Beide waren 2019 nach 10 Jahren aus ihren Ämtern ausgeschieden.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, die Aufsichtsratsvorsitzende der DHBW, betonte in ihrem Grußwort: „Das starke Zusammenwirken von Staat, Wirtschaft und sozialen Einrichtungen stellt die hohe Qualität der hier im Land ausgebildeten und hier tätigen Fachkräfte sicher. Diese Fachkräfte sind und bleiben der entscheidende Faktor für den Wohlstand, in dem wir hier leben und den wir auch für die kommenden Generationen erhalten wollen. Hierzu trägt die Duale Hochschule mit ihren Dualen Partnern in hohem Maße bei.“
„Keine Notwendigkeit für enge Regulierung des dualen Studiums“
Peer-Michael Dick, Hauptgeschäftsführer der Arbeitgeber Baden-Württemberg, sagte: „Die strukturelle Verzahnung der beiden Lernorte Hochschule und Betrieb sowie die umfassende Qualitätssicherung in beiden Phasen machen das duale Studium an der DHBW zu einem Erfolgsmodell im deutschen Bildungssystem. Für eine enge Regulierung des dualen Studiums, wie sie derzeit die Gewerkschaften fordern, besteht absolut keine Notwendigkeit. Dies würde den Hochschulen die schnelle Reaktionsfähigkeit auf die Qualifizierungsbedarfe vor Ort nehmen und das Erfolgsmodell duales Studium massiv beschädigen.“
Professor Arnold van Zyl, Präsident der DHBW, ging in seiner Begrüßung auf das besondere Bildungsmodell der DHBW ein: „Unsere Studierenden starten auch deshalb so erfolgreich ins Berufsleben, weil sie auf eine besondere, erfahrungsbasierte Weise lernen. Sie wenden einerseits theoretisches Wissen praktisch an und reflektieren das Gelernte. Andererseits bringen sie ihre praktischen Erfahrungen mit in den Hörsaal und bereichern so ihr akademisches Studium. Deshalb messen wir der Qualität der Praxisphasen so große Bedeutung bei. Entscheidend für das Gelingen dieses besonderen Lernmodells ist die enge und engagierte Zusammenarbeit zwischen den Professorinnen und Professoren, die unsere Studiengänge leiten, und den Ausbildungsverantwortlichen bei den Dualen Partnern, deren Konzepte wir auszeichnen.“
„Duale Bildungspartnerschaften sind wichtiger denn je“
Die Keynote des Abends hielt der langjährige Präsident der Fraunhofer Gesellschaft, Professor Dr. Hans-Jörg Bullinger. Sein Thema waren die Folgen des digitalen Wandels: „Die digitale Transformation verändert Arbeit und Bildung. In Zeiten des Wandels braucht man kreative Köpfe, die Theorie und Praxis verbinden können. Duale Bildungspartnerschaften sind deshalb wichtiger denn je.“
Die Ehrungen nahm Professorin Dr. Doris Nitsche-Ruhland, Mitglied des Präsidiums der DHBW, zusammen mit den Studierendenverter*innen Allegra Baumanns und Frank Andreas Bauer vor. „Die hohe Qualität der Praxisphasen und die gute Betreuung durch die Dualen Partner sind entscheidend für den überdurchschnittlichen Studienerfolg unserer dual Studierenden. Ich freue mich, dass wir in diesem Jahr erneut so viele hervorragende Praxiskonzepte auszeichnen dürfen. Diese ausgezeichneten Beispiele sind nicht nur preiswürdig. Sie liefern uns auch viele Ideen für die Weiterentwicklung der Qualität unseres Studienangebots“, sagt Professorin Doris Nitsche-Ruhland.
Die Gewinner des Dualen Partner Awards 2019 der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sind:
Kategorie Gesundheit: Universitätsklinikum Würzburg
Kategorie Sozialwesen: Kath. Jugendfürsorge der Diözese Augsburg e.V.
Kategorie Technik (bis 100 Beschäftigte): Meteoblue AG
Kategorie Technik (bis 5.000 Beschäftigte): Testo Industrial Services GmbH
Kategorie Technik (über 5.000 Beschäftigte): Andreas Stihl AG & Co. KG
Kategorie Wirtschaft (bis 100 Beschäftigte): code’n’ground AG
Kategorie Wirtschaft (bis 5.000 Beschäftigte): Peter Hahn GmbH
Kategorie Wirtschaft (über 5.000 Beschäftigte): Deutsche Bank AG
Sonderpreis Internationales: Würth Industrie Service GmbH & Co. KG