Mein Auslandssemester in Südkorea
Blogbericht von Lukas Welker zum Auslandssemester (4. Theoriesemester) an der Chung-Ang University, Südkorea. Gefördert durch die Christian Bürkert Stiftung.
Mein Name ist Lukas Welker und ich studiere Angewandte Informatik an der DHBW Mosbach. Ich hatte die Möglichkeit für ein Semester an der Chung-Ang-Universität in Seoul zu studieren. Bereits vor meinem Studium hatte ich den Wunsch, ein Auslandssemester zu absolvieren, um neue Kulturen kennenzulernen und meine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Erste Tage im Gastland
Die ersten Tage in Südkorea waren aufregend und überwältigend zugleich. Nach einem langen Flug führte mich mein Weg direkt in mein neues Zuhause, das Wohnheim der Gastuniversität. Die Stadt begrüßte mich mit einem lebhaften Treiben, das mir sofort klar machte, dass ich mich in einer der dynamischsten Metropolen der Welt befand.
Meine Gastuniversität organisierte eine Einführungsveranstaltung, bei der ich nicht nur die Campus-Anlagen kennenlernen konnte, sondern auch erste Kontakte mit anderen internationalen und koreanischen Studierenden knüpfte. Jeder internationale Studierende wurde einem sogenannten Glam-Buddy zugeteilt. Unsere Glam-Buddys fungierten als Mentoren, was mir enorm dabei half, mich schnell in mein neues Umfeld einzuleben.
Kulturelle Erfahrungen und Kontakte
Die Kontakte mit Südkoreanern waren von Beginn an herzlich und unterstützend, obwohl sie anfänglich eher zurückhaltend waren, was sich jedoch beim näheren Kennenlernen schnell legte. Ich entschied mich, dem Korea-Club beizutreten. Dieser Club ist darauf ausgelegt, interkulturelle Begegnungen zu fördern und internationale Studierende mit koreanischen Studierenden zusammenzubringen. Besonders beeindruckend fand ich die Esskultur in Südkorea. Gemeinsame Mahlzeiten sind ein wichtiger sozialer Aspekt und bieten die perfekte Gelegenheit, sich besser kennenzulernen. Ein Höhepunkt hierbei war ein gemeinsames, traditionelles koreanisches BBQ mit allen Mitgliedern des Korea-Clubs.
Herausforderung und Kulturschock
Mein größter Kulturschock-Moment war direkt am ersten Tag in Seoul. Die disziplinierte und ruhige Art und Weise, wie sich Menschen in Bussen und Bahnen verhalten, war beeindruckend und kontrastierte stark mit dem, was ich aus Deutschland kenne.
Persönliche und fachliche Weiterentwicklung
Der Auslandsaufenthalt brachte mich sowohl persönlich als auch fachlich enorm weiter. Die Erfahrung, in einem völlig anderen kulturellen Land zu leben und zu studieren, stärkte meine Anpassungs- und Problemlösungsfähigkeiten. Fachlich konnte ich von den spannenden englischsprachigen Kursen an meiner Gastuniversität profitieren. Besonders beeindruckend war ein Projekt im Bereich Natural Language Processing, bei dem wir in internationalen Teams spannende Lösungen für die gestellten Probleme erarbeiteten.
Unvergesslich bleibt der Ausflug zum historischen Gyeongbokgung-Palast in Seoul, bei dem ich die Geschichte und Traditionen Koreas hautnah erleben konnte. In traditioneller Hanbok-Kleidung durch die Palastanlagen zu wandeln, war ein einzigartiges Erlebnis, das mir die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart in Korea deutlich machte.
Zu weiteren Höhepunkten gehörten die Ausflüge nach Jeju und Sokcho.
Die Insel Jeju, die oft als "Hawaii Koreas" bezeichnet wird, beeindruckte mich mit ihrer vulkanischen Landschaft, den wunderschönen Stränden und den einzigartigen Naturwundern. Besonders faszinierend war die Erkundung des berühmten Cheonjeyeon-Wasserfalls.
Der Ausflug nach Sokcho führte mich an die Ostküste Koreas und in den Seoraksan-Nationalpark. Die majestätischen Berge und die dichten Wälder boten eine beeindruckende Kulisse für Wanderungen und Erkundungen. Besonders schön war der Aufstieg zum Ulsanbawi-Felsen, von dem aus man einen fantastischen Blick auf die umliegende Landschaft hatte. Die frische Bergluft und die ruhige Atmosphäre waren eine willkommene Abwechslung zum lebhaften Stadtleben in Seoul.
Zusammenfassend war mein Auslandssemester in Südkorea eine prägende und bereichernde Zeit. Die kulturellen Erfahrungen, die neuen Freundschaften und die fachlichen Herausforderungen brachten mich persönlich weiter und eröffneten mir neue Perspektiven. Ich bin dankbar für die Unterstützung durch die Christian Bürkert Stiftung, die diese wertvollen Erlebnisse möglich machten. Danke dafür!