Studierende entwickeln Bürgerbeteiligungsportal
Studiengang Wirtschaftsinformatik kooperiert mit Stadt Mosbach
Wir sind umgeben von digitalen Lösungen: Bankgeschäfte werden immer häufiger online abgewickelt, wir informieren uns über Produkte und Preise im Internet, recherchieren Warenbestände, Öffnungszeiten und Verkehrswege. Das verändert die Erwartungen der Gesellschaft an Dienstleistungen auch in der öffentlichen Verwaltung. Ein Kooperationsprojekt zwischen der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mosbach und der Stadt Mosbach widmete sich daher dem Thema Bürgerbeteiligungsportal.
Michael Ferch, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Mosbach, war der offizielle Auftraggeber für das Studierendenprojekt. „Bürgerportale können die Kommunikation zwischen Verwaltung, Ratsmitgliedern und den Bürgern verbessern“, erklärt er. 47 Wirtschaftsinformatik-Studierende im fünften Semester bearbeiteten neun Wochen lang das Thema. In sechs Gruppen konzipierten sie mögliche „Use Cases“, also welche Anwendungsfälle das Bürgerportal bewältigen muss, und entwickelten darauf basierend lauffähige Prototypen. Woher die Idee kam, die Studierenden auf ein Digitalisierungsprojekt aus dem öffentlichen Bereich anzusetzen, erklären die beiden DHBW-Projektbetreuer Prof. Dr. Herbert Neuendorf und Prof. Dr. Dirk Palleduhn: „Bei einem Workshop zu digitalen Zukunftsthemen haben wir Ansätze des eGovernment diskutiert. Unsere Hochschule trägt mit einem solchen Projekt dazu bei, die ländliche Region zu stärken und ihr Wissen nach außen zu tragen.“
Vorgabe war, dass die Bürger über das Projektportal Vorschläge und Anliegen einreichen und darüber dann – unverbindlich zunächst – abstimmen können, damit die Stadt ein Meinungsbild bekommt. Auch Fragebögen sollten über das Portal abgewickelt werden können. Die Studierenden mussten sich die Logik und den Aufbau der Software überlegen – Welche Nutzer bekommen welche Rechte? Kann man das Portal auch mobil nutzen? Wie verhindert man Abstimmungsmanipulation? Anschließend entwickelten sie auf der Grundlage verschiedener Software-Lösungen u.a. von Microsoft und SAP mehrere Prototypen. „Die Herausforderung auf technischer Seite war dabei, in kurzer Zeit zu lauffähigen Prototypen zu kommen, die alle erforderlichen Grundfunktionalitäten beinhalten“, erklärten die Professoren.
Im Februar stellte der Studiengang seine Ergebnisse dem Digitalisierungsbeauftragten Michael Ferch vor. „Wir sind beeindruckt von den kreativen wie auch zielgerichteten Ideen und Lösungsansätzen der Studierenden, die in so kurzer Zeit ausgearbeitet und prototypisch umgesetzt wurden. Wir haben viele Inspirationen erhalten, die wir in unsere Digitalisierungsstrategie einfließen lassen und bei der Verbesserung unserer Website beachten können.“
Über das Kompetenzcluster Digitalisierung
Das Projekt ist Teil des neuen Kompetenzclusters Digitalisierung der DHBW Mosbach/Bad Mergentheim. Die Hochschule möchte damit die akademische Nahversorgung im ländlichen Raum stärken und darüber hinaus auch die gesamte Region, die Dualen Partner sowie die Gesellschaft bei der Digitalisierung begleiten. Mehr dazu unter www.dhbw-code.de.