Südamerika-Delegation zu Gast an der Berufsakademie Mosbach

Wer nur verständnislose Blicke erwartet, wenn er den Begriff Berufsakademie in Kolumbien oder Ecuador fallen lässt, wird enttäuscht sein. Wer dann Mosbach oder Bad Mergentheim hinzusetzt und spätestens jetzt mit Unkenntnis rechnet, wird sich mitunter noch mehr wundern. Denn gerade die Berufsakademie Mosbach mit ihrer Außenstelle Bad Mergentheim ist in Lateinamerika bekannter, als man denkt. Das Modell der baden-württembergischen BA hat sich inzwischen zu einem erfolgreichen Exportprodukt entwickelt. Da gerade die Berufsakademie Mosbach intensive Kooperations- und Austauschprogramme pflegt, ist ihr Name international bekannt.

Die Gründe hierfür sind einfach: Die Deutsch-Kolumbianische Industrie- und Handelskammer, die Deutsch-Ecuadorianische Industrie- und Handelskammer, die Deutsche Gesellschaft für technische Zusammenarbeit und das  Centrum für Internationale Migration haben gemeinsam mit lokalen Kammern und Universitäten Berufsakademien nach deutschem Vorbild in Kolumbien (Bogotá, Cali, Cartagena, Armenia und Bucaramanga) und in Ecuador (Cuenca) aufgebaut. Als BA-Experten waren Prof. Reinhold Geilsdörfer, Direktor der Berufsakademie Mosbach, und Prof. Dr. Alexander Neumann, Studiengangsleiter und Qualitätsmanagement-Beauftragter der BA Mosbach, maßgeblich beteiligt. Die lateinamerikanischen Berufsakademien haben sich in den letzten 5 Jahren zu einer Bildungseinrichtung entwickelt, die in der Wirtschaft steigenden Zuspruch findet. Im Rahmen eines Abkommens mit dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg wurde sogar das Recht zur Nutzung des deutschen Logotyps “BA” für das System erreicht.

Diese Woche ist eine hochrangige Delegation aus Südamerika (Costa Rica, Ecuador, Kolumbien, Peru) zu Gast in Deutschland. Auf dem Programm stand zunächst ein Besuch der IHK Stuttgart, bevor der Weg nach Mosbach angetreten wurde. Die BA Mosbach ist die einzige Berufsakademie auf dem Besuchsprogramm – ein beeindruckendes Zeichen für deren guten Ruf in weiter Ferne. So stieß auch die Vorstellung der BA auf besonders großes Interesse. Die Teilnehmer zeigten sich beeindruckt von deren Entwicklung und deren erstklassiger Ausstattung. Sie informierten sich über viele Details, sowohl bezogen auf Lehrinhalte als auch auf die organisatorischen Abläufe und die Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen.

Am folgenden Tag stand eine Besichtigung der Unternehmen Audi sowie Würth auf dem Plan und schließlich – am letzten Tag in der Region – die Außenstelle der Berufsakademie in Bad Mergentheim. Neben einer allgemeinen Präsentation und einem Rundgang wurde dort das neue Studienangebot Food Management vorgestellt, ein herausragendes Beispiel für die Entwicklung von Curricula in Kooperation mit Unternehmen und Interessensverbänden.

Am Ende des Programms steht nun ein dreitägiger Aufenthalt in Berlin, mit Besuch der Deutschen Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer Berlin, der Fachhochschule für Wirtschaft und des Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Teilnehmer:

  • Aleksandra Andrzejewska, Projektleiterin Berufsakademie DEInternational Deutsch-Kolumbianische Industrie- und Handelskammer
  • Isaak Fuenmayor Bravo, Programmdirektor Berufsakademie der Universidad Autonoma de Occidente, Kolumbien
  • Fabian Gonzales, Projektleiter INVENIO, Costa Rica
  • Teresa Alzaga Hinostroza, Ecuador
  • Diego Fernando Jaramillo Lopez, Rektor von Corporación Universitaria Empresarial Alexander von Humboldt in Armenia, Kolumbien
  • Kleber Alberto Coronel Lopez, Rektor der Universidad Católica Santiago de Guayaquil, Ecuador
  • Juan Carlos Hederich Martínez, Programmdirektor der Berufsakademie der Universidad Autónoma de Bucaramanga UNAB, Kolumbien
  • Dorys Salvador, Projektleiterin der Aus – und Weiterbildung der Deutsch – Ecuatorianischen Industrie – und Handelskammer
  • Jörg Zehnle, Hauptgeschäftsführer der Deutsch-Peruanischen Industrie- und Handelskammer