Zu Hause im Ausland studieren
Mein Name ist Edward Pulsfort, ich bin 23 Jahre alt, und studiere an der DHBW Mosbach. Mein Studienfach ist Wirtschaftsingenieurwesen, die Vertiefung lautet Internationales Technisches Vertriebsmanagement. Ich habe für den Frühlingssemester des Jahres 2021 die Möglichkeit bekommen, in Ungarn an der Budapest University of Technology and Economics zu studieren.
Obwohl es nicht gerade einfach war, zu diesen Zeiten ins Ausland zu reisen, wollte ich unbedingt diesen Auslandssemester eintreten. Die Pandemie hat es wohlbekannt nicht einfach gemacht. Über meine Person muss ich noch erwähnen, dass ich gebürtiger Ungar bin und erst seit etwas mehr als 2 Jahren in Deutschland lebe. Wegen Corona hatte ich im Jahr 2020 keine Möglichkeit, nach Hause zu fahren und meine Familie, die noch in Ungarn lebt, zu besuchen. Dieses Stipendium, hat es mir ermöglicht in Ungarn zu studieren, und damit wieder meine Familie besuchen zu können.
Weiterhin war es mir äußerst interessant, das Studium in Ungarn auszuprobieren. Ich habe im Jahr 2017 mein Abitur zwar noch in Ungarn gemacht, habe aber das Studium nicht mehr dort eingetreten. Das Studieren in Deutschland ist mir während des Gymnasiums immer meine Hauptmotivation gewesen und ich habe mich immer gestrebt, diesen Wunsch nachzugehen. Letztendlich habe ich die spannende Möglichkeit bekommen an der DHBW Mosbach zu studieren. Nach einiger Zeit habe ich aber gemerkt, dass es zu Schade wäre, das ungarische Studentenleben nicht erfahren zu können. Dank dieses Stipendiums habe ich die Möglichkeit erhalten, den Ablauf bzw. den Alltag einer ungarischen Universität kennenzulernen, und dies mit der Deutschen zu vergleichen. So kann ich überall zu Hause sein.
Man würde denken, dass ein Einheimischer nichts Neues im eigenen Land lernen würde, ich muss aber betonen, es war nicht der Fall. Ich habe Vieles auch über die Kultur Ungarns gelernt, da wir öfters zum Beispiel wichtigen Sehenswürdigkeiten besucht haben, die ich noch nicht gesehen habe. Das Witzige ist, dass sie oft nur wenige Kilometern von mir entfernt waren. Diese Erfahrung habe ich aber auch umgekehrt gehabt als ich nach Deutschland gezogen bin. Viele meiner neuen Freunden und Bekannten haben sich gewundert, wie viele wundervolle Sehenswürdigkeiten in der Gegend gibt.
Natürlich war mir die Landessprache keine Neuigkeit. Aber gerade deswegen wurde ich ab und zu mit neuen Situationen konfrontiert. Einerseits, die viele Fremdsprachen die es im Rahmen eines Erasmus Stipendiums gibt: alle kommen ja aus dem Ausland, mein Sprachkenntnis des vom Gastlandes hilft mir vielleicht beim Einkaufen, nicht aber in dem Erasmus-Community. Andererseits, fragen ja viele, wenn sie erfahren dass ich die Landessprache spreche, nach Unterstützung bei verschiedenen Angelegenheiten. Darüber freue ich mich auch, da ich sowohl dabei helfen kann, als auch mich mit der Person austauschen kann.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mein zu Ende nahendes Erasmus-Stipendium sich auf jeden Fall gelohnt hat und ich es jederzeit wiederholen würde. Ich habe nicht nur viel neues gelernt, sondern auch mit vielen Freunden geworden, mit denen wir auf jeden Fall nach dem Ende des Semesters weiterhin in Kontakt bleiben werden.