Vom dualen Studium zur Promotion

Ehemalige Studentin der DHBW Mosbach zur Doktoringenieurin (Dr.-Ing.) promoviert.

Isabell Wirth, ehemalige Studentin der DHBW Mosbach, wurde im Rahmen einer kooperativen Promotion der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) und der Technischen Universität Ilmenau zur Doktoringenieurin (Dr.-Ing.) promoviert. In ihrer Arbeit hat sie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis sowie zur Auslegung und zum Betrieb von hoch beanspruchten elektrischen Isoliersystemen und damit für die Sicherstellung einer zuverlässigen Stromversorgung bis zu den höchsten Übertragungsspannungen geleistet.

Akademische Anfänge
Mit dem dualen Studium an der DHBW Mosbach fing für Wirth alles an. Dabei studierte sie Mechatronik und arbeitete beim dualen Partner Babcock Noell GmbH (heute Bilfinger Noell) in Würzburg. Sie war im Bereich der Magnettechnik in Entwicklung und Bau supraleitender Magnete tätig. Hieran schloss sie das Masterstudium der Elektro- und Informationstechnik an der FHWS an. Mit dem Abschluss dieses Studienganges qualifizierte sie sich für ein Promotionsvorhaben an der Technischen Universität Ilmenau.

Promotion zur Doktoringenieurin
Wirth reichte Mitte 2019 nach einer ca. dreijährigen Forschungstätigkeit ihre Dissertation mit dem Titel „Berücksichtigung dielektrischer Materialeigenschaften in der Finite-Elemente-Simulation von HGÜ-Isoliersystemen“ an der TU Ilmenau ein und hat im Dezember 2019 ihre Erkenntnisse vor der Promotionskommission im Rahmen einer wissenschaftlichen Aussprache verteidigt. Die Forschungsarbeiten von Isabell Wirth fanden im Rahmen einer Kooperation zwischen der Hochspannungsgeräte Porz GmbH (HSP), der Hochschule Würzburg-Schweinfurt (Professor Dr.-Ing. Andreas Küchler) und der Technischen Universität Ilmenau (Universitäts-Professor Dr.-Ing. Frank Berger) statt. Die Forschungsarbeiten wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Ihre Forschungsarbeiten tätigte sie am Institut für Energie- und Hochspannungstechnik der FHWS. Sie befasste sich mit der Simulation des Betriebsverhaltens von elektrischen Isoliersystemen in Hochspannungsgeräten. Besonders bei elektrisch stark belasteten Isolierungen, wie sie z.B. bei der Hochspannungs-Gleichstromübertragung zum Einsatz kommen, ist es wichtig, das dielektrische Verhalten des Isoliersystems genau zu verstehen und auch durch Modelle nachbilden zu können. Herkömmliche Simulationsprogramme konnten die transienten Polarisationsvorgänge, die im Inneren des Isoliersystems auftreten, nicht berücksichtigen und dadurch die dielektrischen Eigenschaften nur unzureichend nachbilden. Wirth ist es gelungen, passende Differentialgleichungen in den Simulationsprozess zu integrieren, sodass das Simulationsprogramm in der Lage ist, das dielektrische Verhalten wesentlich besser als bisher zu beschreiben. Ihre Simulationen konnte sie durch umfangreiche Messungen an originalgetreuen Hochspannungsdurchführungen, die vom Projektpartner HSP mit speziellen Messabgriffen angefertigt wurden, verifizieren.