Wenn Reisen bildet

Forschungsprojekt untersuchte Mehrwert von Auslandssemester und -praktika von Gaststudierenden - DHBW-Professor begleitete US-amerikanische Doktorandin

Prof. Dr. Andreas Weißenbach, Studiengangsleiter Maschinenbau, hat in den vergangenen zwei Jahren ein wissenschaftliches Forschungsprojekt an der University of Hartford, Connecticut/USA begleitet und war nun auch als Gutachter im Rahmen des entsprechenden Promotionsverfahrens bestellt.

Aufgrund der langjährigen Beziehungen von Professor Weißenbach zu verschiedenen Universitäten an die Ostküste der USA, die durch eine enge Kooperation des Landes Baden-Württemberg mit dem US-Bundesstaat Connecticut entstanden sind, konnte nun ein über Kontinente hinweg durchgeführtes wissenschaftliches Forschungsprojekt abgeschlossen werden. Die dabei entstandene Dissertation von Dr. Ina Marshall mit dem Thema „Development of Intercultural Communication Skills: Lessons Learned From Early-Career Professionals Who Interned in Germany“ wurde im April 2024 verteidigt.

Das Forschungsprojekt untersuchte die Entwicklung interkultureller Kommunikationsfähigkeiten von Universitätsabsolventen, die während ihres Studiums einen mehrsemestrigen Auslandsaufenthalt – hier speziell in Deutschland – absolviert haben. Eine wesentliche Grundlage für das Forschungsprojekt zur interkulturellen Kommunikation bildete dabei die Arbeit von Redmond und Bunyi (1993) sowie Hofstede‘s Sechs Dimensionen der Kultur (Hofstede 1980, 2011). Marshall verwendete für ihre Forschungsarbeit zudem einen phänomenologischen Ansatz und die Studie bestand aus zahlreichen Tiefeninterviews. Die an dem Forschungsprojekt beteiligten Teilnehmer studierten in unterschiedlichen Disziplinen an einer Universität in Neuengland (Maine, Vermont, New Hampshire, Massachusetts, Connecticut und Rhode Island) und absolvierten im Rahmen ihres Auslandsaufenthalts ein Semester an einer baden-württembergischen Universität. Im Anschluss an das entsprechende Auslandssemester durchliefen sie zudem ein mehrmonatiges Praktikum in einem deutschen Unternehmen.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit zeigten die Vorteile der Integration von Auslandssemestern und internationalen Praktika in das Studium. Die Datenanalyse führte zu Erkenntnissen über die einmalige Gelegenheit des Auslandsaufenthalts, das Eintauchen in die fremde Sprache und Kultur, die Beschäftigung mit aufkommender Bürokratie/Hierarchie und die Erweiterung der globalen Perspektiven.

Zusammengefasst lernten alle Studienteilnehmer, sich während ihres Auslandsaufenthaltes in einer fremden Sprache und Kultur zurechtzufinden und sich nicht nur in ein neues Arbeitsumfeld einzufügen, sondern dabei auch zurechtzukommen. Die Erfahrungen und Erkenntnis nutzten sie auch noch nach Abschluss ihres Studiums in den USA – teilweise arbeiten sie inzwischen sogar für genau die Unternehmen, bei denen sie in Deutschland ihr Praktikum absolviert haben. Das Forschungsprojekt hob damit die Vorteile eines Auslandsstudiums sowie eines Auslandspraktikums während des Studiums nicht nur für die Studierenden, die Hochschulen bzw. Universitäten, sondern auch für die beteiligten deutschen Unternehmen hervor. Also eine win-win-Situation für alle!

Professor Weißenbach, der im vergangenen Jahr einen konkreten Partnerschaftsvertrag zwischen der Central Connecticut State University (CCSU) und der DHBW Mosbach absschloss, wurde nun als Gastredner zum „27th Annual Colloquium on International Engineering Education (ACIEE)“ an die University of Rhode Island eingeladen. Dort wird er im November 2024 über das einzigartige Studienmodell der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sprechen.

Kontakt zum Gutachter

Prof. Dr. Andreas Weißenbach
  • Studiengangsleitung MB - Konstruktion und Entwicklung

Lohrtalweg 10
74821 Mosbach

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