Virtuelles Klassenzimmer als neues Lehrkonzept für die berufliche Praxis vorgestellt
DHBW-Studiengang Maschinenbau stellt Lehr- und Lernkonzept auf dem World Maintenance Forum 2019 vor.
Stupider Frontalunterricht war gestern – auch die Lehrmethoden verlagern sich immer mehr in die digitale Welt. Neue digitale Lehrkonzepte bereichern nicht nur den Lehralltag an Hochschulen, sondern lassen sich auch in die berufliche Praxis integrieren. Prof. Dr.-Ing. Andreas Weißenbach, Studiengangsleiter Maschinenbau und Anja-Bettina Zurmühl, Bildungswissenschaftlerin, eLearning-Expertin und Dozentin an der DHBW Mosbach haben ihr „virtuelles Klassenzimmer“ auf einer internationalen Konferenz deshalb Unternehmensvertretern vorgestellt.
Das diesjährige World Maintenance Forum in Lugano (Schweiz), welches sich dem Thema professionelle Aus- und Weiterbildung von Instandhaltungspersonal widmete, eignete sich dabei perfekt, um das Konzept vorzustellen. Mit ihrem Konferenzbeitrag „E-Learning-Module: Webbasiertes Training für Instandhaltungsmanagement“ präsentierten Weißenbach und Zurmühl ihr eigens entwickeltes „Active Classroom“-Konzept. Dieses wurde für die Lehrveranstaltung „Produktionsmanagement“ im Studiengang Maschinenbau konzipiert. Das Konzept weist dabei eine Vielfalt an Lehr- und Lernformen sowie Medien und Methoden auf und zeigt, wie aktivierende Lernsituationen entstehen können. Mit virtuellen Klassenzimmern, Online-Trainings sowie mit realen Fallbeispielen versetzen sie dabei die Lernenden in die Lage, die notwendigen Kompetenzen für den beruflichen Einsatz aufzubauen und anzuwenden. In der Selbstlernphase bearbeiten die Studierenden eigenständig ihre Lehrunterlagen, sehen kurze Videos mit Fachinhalten und bearbeiten diese in Reflexionsaufgaben und Übungen. Die Präsensveranstaltung dient somit mehr dem Austausch, als dem reinen Zuhören und Mitschreiben. Der Lehrende selbst nimmt in diesem Konzept verschiedene Rollen ein: Aktiv in der klassischen Vorlesung sowie im virtuellen Klassenzimmer, begleitend und moderierend in den Phasen der Gruppenarbeit, ansprechbar in den Selbstlernphasen.
Dabei erläuterten die beiden Dozenten in ihrem Vortrag nicht nur die Besonderheiten ihres Lehrkonzeptes, sondern auch, wie das in die Lehrveranstaltung integrierte Web-Based-Training (WBT) zum Thema Instandhaltungsmanagement auf den beruflichen Kontext übertragen werden kann. Des Weiteren legten sie für die berufliche Aus- und Weiterbildung zum Thema Anlagen- und Instandhaltungsmanagement ein Blended-Learning-Konzept dar, welches die Vorteile von Präsenzveranstaltung und Online-Lernen verknüpft. Für den beruflichen Zweck kann dann die entsprechende Qualifikation auch mit einer Abschlussprüfung evaluiert werden.
Über die IMA
Die International Maintenance Association (IMA), in dessen Vorstand Andreas Weißenbach bereits 2013 berufen wurde, widmet sich dem Anlagen- und Instandhaltungsmanagement. Neben Wissenschaftlern, Ingenieuren, Managern, Hochschullehrern, Trainern und Studierenden aus der ganzen Welt und verschiedenen Fachgebieten zählen auch Unternehmen als Anlagenbetreiber oder Instandhaltungsdienstleister zu den Mitgliedern. Die IMA ist den länderspezifischen Instandhaltungsverbänden und -organisationen übergeordnet und sieht sich als Plattform zur Unterstützung von neuen Entwicklungen, dem Wissenstransfer und der Verbesserung des Anlagen- und Instandhaltungsmanagements.
Alle zwei Jahre veranstaltet die IMA an wechselnden Veranstaltungsorten eine internationale Konferenz. Anerkannte Experten aus Theorie und Praxis tragen dabei die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, Richtlinien und Normen, aber auch innovative Konzepte zum Themenschwerpunkt vor.