Exkursion zum DEKRA-Prüflabor 2008

Die DEKRA AG unterhält bundesweit mehrere Prüflabore, von denen sich zwei am Standort Stuttgart, der Hauptverwaltung der DEKRA AG, befinden. Diese beiden Prüflabore waren am 07.11.2008 das Ziel einer weiteren Exkursion mit Themenbezug zur Lehrveranstaltung  "Bau- und Werkstoffe" des dritten Semesters. Es handelt sich um das eher chemisch-stofflich orientierten Teil der DEKRA Umwelt GmbH (www.dekra-umwelt.com) unter der Leitung von Herrn Dr. Peter Spengler und das eher technisch-mechanisch orientierten Teil der DEKRA Certification GmbH unter der Leitung von Herrn Dr. Michael Koch, welches auf die GS-Produktprüfung ausgerichtet ist und nach der Deregulierung des Prüfmarktes in 2008 neu den Betrieb aufgenommen hat.

Nach der Begrüßung und Vorstellung des Unternehmens DEKRA und seines Dienstleistungsspektrums wurde den Studierenden erfolgreich ein Verständnis für die Bedeutung der möglichst vorbeugenden Produktprüfung und Produktüberwachung vermittelt. Die Diskussion kam dann sehr intensiv auf das Thema "Reach" für die chemische Industrie aber auch die Produkthersteller und die Händler. Dabei wurde herausgearbeitet, dass es wegen der schleppenden Vorregistrierung bei der Reach-Agentur in Helsinki ab dem kommenden Jahr zu erheblichen Problemen kommen kann, wenn von Unternehmen nicht vorregistrierte Stoffe eingeführt und verarbeitet werden und in Produkte einfließen, die dann ggf. vom Handel später vom Markt genommen werden müssen, da deren Herstellung illegal war. Letztendlich ist dem Kunden gegenüber der Handel verantwortlich und verliert bei schlechter Produktqualität auch seinen guten Ruf.

Interessant ist auch die Tendenz, dass der Umfang der Prüflabors, auch bei DEKRA, in China inzwischen personell deutlich größer ist als in Deutschland. China versucht darüber sein schlechtes Image loszuwerden bzw. die deutschen Unternehmen versuchen sich darüber vor schlechter Qualität zu schützen. Dies hat und wird die Qualität der chinesischen Produkte zukünftig deutlich verbessern und bedeutet eine ernste Bedrohung für deutsche Qualitätsanbieter für die Zukunft. 

Im Anschluß wurden beide Prüflaborbereiche sehr intensiv begangen, wobei die Studierenden beeindruckt waren von den teilweise sehr spezifischen eigenen Versuchsaufbauten, die von DEKRA entwickelt und realisiert worden waren. Beispiele waren hierfür die Testkammer für die Prüfung von KFZ-Scheibenreinigungsmitteln hinsichtlich Bildung eines sichtbaren weißen Überzuges bei bestimmter Temperatur und im anderen Labor die Prüfeinrichtung für den Test von Bohrmaschinen bzw. eine andere Einrichtung zur Prüfung von Trillerpfeifen.

Eine zentrale Erkenntnis hier war der Aufwand, der getrieben werden muss für korrekte, reproduzierbare Messergebnisse mit dem dahinter liegenden System der Prüfmittelüberwachung der einzelnen Messgeräte und der offiziellen Akkreditierung und damit Anerkennung der Prüflabors.

Die Studierenden haben vielfältige Eindrücke aus dem Besuch der Labore und der Diskussion erhalten.

Vielen herzlichen Dank an Herr Dr. Koch und Herrn Dr. Spengler und Ihren Teams für die einmalige Chance des intensiven und direkten Einblicks in einen ansonsten sehr verschlossenen Bereich, den von Prüflabors !!!

Das Bild zeigt die Studierendengruppe vor der DEKRA-Hauptzentrale zusammen mir Herrn Dr. Spengler und Herrn Prof. Dr. Neumann.