Exkursion zur DEKRA AG und DEKRA Certification GmbH
Exkursion zu den DEKRA Prüflaboren in Stuttgart
Die Exkursion des 3. Semesters ging am 24. September mit Fahrgemeinschaften von Mosbach nach Stuttgart zum DEKRA e.V., der DEKRA AG und der DEKRA Certification GmbH.
Im Hauptsitz durfte der Kurs die Aktivitäten des bekannten Dienstleistungsunternehmens kennenlernen, welches 1925 in Berlin gegründet wurde. Dabei wurde festgestellt, dass die Tätigkeiten von der DEKRA weit mehr als Prüfungen beinhaltet. Das Unternehmen wird intern in drei Business Units differenziert. Zuerst einmal die Automotive Business Unit, welche sich mit der Verkehrssicherheit beschäftigt und auch die größte Unit ist. DEKRA Industrial beschäftigt sich mit der Anlagensicherheit, worunter auch die Zertifizierungen und Produktprüfungen angesiedelt sind. DEKRA Personell beinhaltet die Weiterbildung. Es überrascht zu hören, dass die DEKRA zu den größten Bildungsanbietern in Deutschland gehört. Dazu kommen Lernzentren und eine Arbeitnehmerüberlassung, was für die meisten im Kurs neu war.
Der Kurs wurde von Herrn Dr. Peter Spengler und Dipl.-Biol. Martti Haas empfangen. Nach einer Begrüßung durfte der Kurs unter Führung von Herrn Dipl.-Ing. Roman Rehak ein Prüflabor besichtigen. In diesem werden Produkte von Importeuren, Herstellern oder Händlern auf Herz und Nieren nach den gesetzlichen Vorschriften, Europäischen Richtlinien und den Vorgaben der Auftraggeber geprüft. Für den Auftraggeber ist die Prüfung von höchster Bedeutung, da sich im Labor entscheidet, ob das Produkt veräußert werden kann oder nachgebessert werden muss. Bei Importware kann dies dazu führen, dass die gekaufte Ware keine Freigabe bekommt, somit nicht in Deutschland verkauft werden kann und ggf. ein anderer Absatzmarkt mit niedrigeren Vorschriften gefunden werden muss.
In den Räumlichkeiten der Produktprüfung konnte man miterleben, wie ein Scheibenwischertest funktioniert und unter welchen Umständen verschiedene weitere Tests durchgeführt werden. Spielzeugtests mit Stofftieren, welche auch mit einem Entflammtest unterzogen wurde, waren sehr interessant. Daneben gibt es verschiedene Sonderzellen. Ein schallhemmender Raum wird für Elektrogeräte gebraucht, um zum Beispiel Bohrmaschinen zu prüfen. Eine Nasszelle für Dichtigkeitsprüfungen (Schuztartprüfung) wurde auch erklärt. Den klassischen Türtest, welcher permanent öffnet und schließt, konnte auch miterlebt werden, ebenso weitere Belastungstests mit Gewichten und Förderbändern.
Nach diesem Rundgang wurde der Kurs in zwei Gruppen aufgeteilt, eine Gruppe erhielt eine Präsentation über DEKRA, die andere wurde in die Prüflabore für die Laboranalytik von Dipl.-Biol. Martti Haas geführt.
Bei der Vorstellung der DEKRA wurde auf die großen Erfolge und das Wachstum der letzten Jahre eingegangen. Anschließend wurden die Bestimmungen zur Kennzeichnung und die Prüfungsvorschriften dargestellt. Dabei wurde unter anderem erläutert, dass die CE-Kennzeichnung kein Prüfzeichen darstellt und 50% aller Schadensfehler durch das Fehlverhalten von Benutzern entsteht. Hierbei wurde auch die Bedeutung einer guten Bedienungsanleitung erläutert.
In der Führung der Laboranalytik wurde dem Kurs von Dipl.-Biol. Martti Haas die Notwendigkeit und das Vorgehen der Umwelt- und Produktanalytik anhand der Gefahrstoffproblematik näher gebracht. Z.B. die Prüfungen von kleinen Plastikspielzeugen auf hormonbeeinflussende Weichmacher oder die Abbrandprüfung von Kerzen. Somit wurde die Sensibilität auf die Qualität hinsichtlich scheinbar alltäglichen Gebrauchsgegenständen erhöht und die Notwendigkeit von Prüfungen erkannt. Es konnten auch Haushaltsgeräte gesehen werden, die auf Schwermetalle und ähnlich gefährliche Stoffe hin geprüft werden. Sehr interessant war auch eine Diskussion über die Einkaufssensibilität der Hersteller, welche sich nicht ausschließlich auf die Eigenschaften ihrer Teile bezieht, sondern bei der die Firmenethik eine große Rolle spielt. Es werden auch Zertifizierungen bei Herstellern für die Produktion angeboten. Zudem konnte man noch erfahren, dass bei allen Prüfungen, welche bei der DEKRA in Auftrag gegeben werden vollste Kundenloyalität und Stillschweigen über die Prüfergebnisse durch die DEKRA gewährleistet wird. Das führt zu einem positiven Markenimage, der Auftragsvergabe durch viele bedeutende Markenhersteller und zu steigenden Aufträgen mit denen die DEKRA weiter wächst.
Nach dem Essen wurde der Kurs sehr freundlich verabschiedet. Ein herzliches Dankeschön an die Herren Dr. Peter Spengler, Dipl.-Biol. Martti Haas und Dipl.-Ing. Roman Rehak für die interessanten Führungen und Diskussionen. Zudem ein herzliches Dankeschön an Prof. Dr. Alexander Neumann, welcher diese in das Vorlesungsprogramm eingebaute Exkursion für den Studiengang arrangiert hat.
Edgar Gauthier - Kurssprecher