Wahlfachwoche unserer Fünftsemester im Zeichen der Nachhaltigkeit

Wahlfachwoche unserer Fünftsemester im Zeichen der Nachhaltigkeit

Jeweils im 5. und 6. Semester haben die Studierenden im Wahlfach Technik und Management die Mög­lichkeit aus verschiedenen Angeboten ein Seminar auszuwählen, die dann in der Wahlfachwo­che kursübergreifend durchgeführt werden. Auf Grund der Aktualität des Themas haben wir für den Jahrgang WIW2020 erstmalig zwei unterschiedliche Seminare zur Nachhaltigkeit ange­boten.

Dozent Alexander Graf, Alumni unseres Studiengangs (Studienjahrgang 2010), vermittelte in seinem Seminar Grundlagen zum CSR- und Nachhaltigkeitsma­nage­ment im Unternehmen.

Zu Beginn ging es um die wichtigsten Konzepte für eine erfolgreiche strategische Ausrichtung und Umsetzung von Nachhaltigkeitsinitiativen. Außerdem wurden auch Inhalte wie die Messbarkeit und Be­richterstattung von CSR behandelt. Mit Themen wie Green Logistics und nachhal­tiger Pro­duktenwicklung standen auch konkrete Ansatzpunkte aus einzelnen Unternehmensberei­chen auf der Agenda. Die Diskussionen mit den Studierenden wur­den durch Brainstorming Sessions zu ein­zelnen Begrifflich­keiten eingeleitet. Dadurch fand man ge­meinsam spannende Denkansätze und auch passende Bei­spiele aus den dualen Partnerbetrie­ben. Neben Nachhaltigkeit und Globalisierung wur­den auch abstraktere Sachver­halte wie Ethik oder Glück behandelt.

Als Gastdozent erörterte Johannes Hemberger ausgehend vom täglichen Energieverbrauch anschau­lich die Möglich­keiten der Energiewende in Deutschland, welche Formen der erneuerbaren Energien zur Verfügung stehen, in wel­chem Umfang diese in Deutschland genutzt werden können und welche Flächen dazu notwendig wä­ren. Abgerundet wurde dieser Block mit notwendigen Speichertechnolo­gien und dem Thema Mobilität der Zukunft. Am Ende konstatierten die Studieren­den, dass die Ener­gie­wende in Deutsch­land, trotz eines steinigen politischen und gesellschaftlichen Weges, wohl möglich wäre.

Parallel zur Lehrveranstaltung wurden verschiedene Aufgabenstellun­gen von „CSR und der Ukraine Krieg“ über „CSR und Arbeitgeberattraktivität“ bis hin zur „CO2-Steuer“ eigenständig bearbeitet, um so ein eigenes Verständnis für das Thema zu entwickeln. Sehr zentral war auch eine Gruppenarbeit zur Vorstellung der Sustainable Development Goals (SDGs) der UN. Diese Ziele bilden auch in vielen Unternehmen die Basis für das Nachhaltigkeitsmanagement.

Am Ende der Seminarwoche betonten die Teilnehmer, dass das ganz Ausmaß von Nachhal­tigkeitsma­nagement im Unternehmen erst­mals verstanden wurde. Alle waren überrascht, an wie vielen Stellen sich tatsächlich Ansatzpunkte finden lassen. Das Thema wird die Unterneh­men über die nächsten Jahrzehnte noch weiter und immer stärker betreffen. Das Seminar war so ein hilfreicher Einstieg um die zukünftigen Herausforderungen zu erkennen und eigene Beiträge leisten zu kön­nen.

 

Das Seminar Betrieblicher Umweltschutz im nachhaltigen Unternehmen wird von unserem Dozenten Dr. Gerhard Winter, langjähriger Experte für ganzheitlichen Umwelt- und Arbeitsschutz, durchgeführt.

Er machte deutlich, dass Betrieblicher Umweltschutz (BUWS) gerade auch im Zeitalter der Nachhaltigkeit ein zentrales Ele­ment zukunftsfähigen unternehmerischen Wirtschaftens ist. BUWS muss sich aber stets im Spannungsdreieck Ökonomie – Ökologie – Soziales bewähren und behaupten, denn ohne Ökonomie gibt es keinen BUWS; ohne engagierte Mitarbeiter*innen und verantwortungsvolle Führung keine langfristige Unternehmensent­wicklung. Der Nachhaltigkeitsrat der Bundesregie­rung hat hier definiert:

Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftli­chen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen.

Als Ziel seines Seminars definierte Herr Winter:

Was kann jede*r qualifizierte Mitarbeiter*in im Unternehmen in ihrem/seinem Verantwortungsbereich zur ständigen Verbesserung der UWS-Leistung im Rahmen einer nachhaltigen Unternehmensausrichtung beitragen?

Zunächst wurde die Basis des klassischen (Luft, Wasser, Boden, Stoffeigenschaften) und aktuellen Umweltschutzes (Ressourcen, Klima-/Energiewirtschaft) erläutert. Den Studierenden wurden Grundlagen für umweltverträgliches Handeln im Betrieb vermittelt und anhand von Fallbeispielen vertieft. Als Leitfragen wurden behandelt:

„Was macht ein nachhaltiges Unternehmen aus?“,

„Was bedeutet Greenwashing?“,

„Wie kann man Ressourcen (Energie, Rohstoffe) im Betrieb möglichst effizient einset­zen/ nutzen?“

„Welche End-of-Pipe-Technologien für die relevanten Umweltbereiche sind Stand der Technik im Betriebsmaßstab?“

„Mit welchen Stoffeigenschaften (Wirkung auf Mensch/Umwelt) muss sich die/der Betriebspraktiker*in auseinandersetzen, wenn es um Verfahrensauswahl, Materialeinsatz und Produkt-Umweltverträglichkeit geht?“.

Zusätzlich wurde im Seminar auch das für die Unternehmen wichtige Thema Energiewende bearbeitet und untersucht wie eine kostenverträgliche, sichere Energiewirtschaft aussehen kann und welche Hindernisse für Unternehmen auf dem Weg dorthin auftreten können.

Am Ende ist den Teilnehmenden deutlich geworden, dass der BUWS nicht ein erzwungenes „Add-On“ Element, sondern eine Art Grundverständnis bei der Wahrnehmung aller betrieblichen Aufgaben ist. Gleichzeitig wird auch die Sensibilität für das eigene persönliche Handeln im privaten Bereich vertieft.